Was ist der systolische und diastolische Blutdruck?
Das Blut in unserem Körper muss ständig in Bewegung bleiben, um Sauerstoff zu allen lebenswichtigen Organen zu transportieren. Diese Aufgabe übernimmt das Herz-Kreislauf-System, mit dessen Hilfe das Blut durch den Organismus geleitet wird. Das Herz spielt dabei eine entscheidende Rolle. Es ist ein Gebilde aus Muskeln, die sich zusammenziehen, um das Blut stoßweise durch das Gefäßsystem zu pumpen. Dabei kommt es abwechselnd zu Anspannungs- und Entspannungsphasen des Herzens.
Bei ersterer zieht sich die linke Herzkammer zusammen und befördert das Blut in die Hauptschlagader (Aorta). Hier steigt der Blutdruck in den Gefäßen kurzfristig an. Der maximale Blutdruck, der in dieser Phase zustande kommt, wird von Medizinern als systolischer Blutdruck bezeichnet. Im Anschluss folgt eine Entspannungsphase, in der sich die Herzkammern entspannen und das Blut aus der Lunge ins Herz hineinströmt. Da in dieser Zeit kein Blut gepumpt wird, fällt der Druck im Gefäßsystem langsam ab — bis der nächste Stoß das Blut wieder aus dem Herz hinaus leitet. Der geringste Druck der Entspannungsphase stellt den unteren Blutdruckwert dar (zweiter Wert), der in der Fachsprache auch diastolischer Blutdruck heißt.
Gut zu wissen!
Die Begriffe „Systole“ und „Diastole“ stammen aus dem Griechischen und bedeuten so viel wie „das Zusammenziehen“ und „die Ausdehnung“. Dementsprechend sind die beiden Blutdruckwerte benannt.
Welche Blutdruckwerte sind normal?
Der Blutdruck ist abhängig von einer Reihe individueller Faktoren. So gibt es je nach Alter für den systolischen und diastolischen Blutdruck unterschiedliche Maßzahlen — in der Einheit mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) — die in der Medizin als sogenannte Normwerte angegeben werden. Die folgende Grafik gibt Ihnen einen Überblick über den optimalen Blutdruck in den einzelnen Altersgruppen:
Ein normaler Blutdruck ist demnach üblicherweise derjenige, der für das jeweilige Lebensstadium erwartet wird. Befindet er sich unter dem Wert, der vorgesehenen ist, handelt es sich um einen niedrigen Blutdruck. Ärzte bezeichnen dieses Erscheinungsbild als Hypotonie. Zu den Symptomen einer andauernden Hypotonie gehören zum Beispiel Müdigkeit, Schwindel, Zittern, Kopfschmerzen oder Kreislaufbeschwerden. Bei einem zu hohen Blutdruck, der von Medizinern Hypertonie genannt wird, ist genau das Gegenteil der Fall. Die Blutdruckwerte liegen über denen, die für das Alter üblich sind. Zu den Symptomen, die sich dann bemerkbar machen können, gehören unter anderem Sehstörungen, Schlafstörungen, Kurzatmigkeit, Übelkeit und Nasenbluten. Zudem steigt das Risiko für einen Schlaganfall deutlich an.
Optimal bis Bluthochdruck: Blutdruckwerte durchschnittlicher Erwachsener1
- unter 120/80 mmHg: optimal
- 120-129/80-84 mmHg: normal
- 130-139/85-89 mmHg: hochnormal
- 140-159/90-99 mmHg: leichter Bluthochdruck (Grad 1)
- 160-179/100-109 mmHg: mittelschwerer Bluthochdruck (Grad 2)
- über 180/110 mmHg: schwerer Bluthochdruck (Grad 3)
(Maßeinheit: mmHg = Millimeter Quecksilbersäule)
Blutdruck-Rechner: Sind Ihre Werte im grünen Bereich?
Das Erfassen der Blutdruckwerte ist Kernbestandteil vieler ärztlicher Untersuchungen. Doch was bedeuten die genannten Werte? Unser Blutdruck-Rechner kann Ihnen helfen herauszufinden, ob Sie niedrigen Blutdruck oder Bluthochdruck haben.
Den vom Blutdruck-Rechner ausgegebenen Einschätzungen liegen Werte von Erwachsenen zugrunde. Dabei befindet sich der ideale Blutdruck etwa bei unter 120 zu unter 80 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg)2. Allerdings verändern sich die Blutdruckwerte mit dem Alter. Generell liegen die Werte von Kindern deutlich unter den Werten von Erwachsenen.3 Dies gilt besonders für Säuglinge und Kleinkinder. Bei Senioren hingegen ist der normale Blutdruckwert oftmals leicht höher als bei Erwachsenen unter 60 Jahren, da die Arterien im Alter ihre Elastizität verlieren und so einen höheren Blutdruck erzeugen.2
Hinweis: Dieser Online-Blutdruckwerte-Rechner ersetzt keine ärztliche Untersuchung oder Diagnose. Er berücksichtigt lediglich Blutdruckwerte, die für einen durchschnittlichen Erwachsenen typisch sind, um zu einem Ergebnis zu kommen. Wenn Ihre Blutdruck- beziehungsweise Kreislaufbeschwerden nicht nachlassen oder unverhältnismäßig stark auftreten, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.
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Wie und wann misst man Blutdruck richtig?
Haben Sie regelmäßig mit Kreislaufproblemen zu kämpfen, die sich möglicherweise durch Schwindel oder Atemnot äußern?
In Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt oder etwa im Rahmen einer fortlaufenden Therapie, kann es durchaus sinnvoll sein, den Blutdruck zuhause selbst zu messen. Für diesen Einsatz können Sie sich, zum Beispiel in der Apotheke, ein elektronisches Blutdruckmessgerät kaufen. Dieses ist bei der Anwendung mittels einer Manschette am Oberarm oder am Handgelenk anzubringen und erfasst automatisiert Ihre Blutdruckwerte. Ein solches Gerät sichert eine gleichbleibende Qualität der Blutdruckmessung und kann beispielsweise Aufschluss über den Verlauf des Blutdrucks geben.
Für eine besonders einfache Handhabung und Protokollierung der Blutdruckwerte empfehlen Mediziner oftmals das Führen eines sogenannten Blutdruck-Tagebuchs.
Damit Ihr Messergebnis nicht verfälscht wird, sollten Sie die folgenden Punkte beachten:4
- Machen Sie den Oberarm frei, an dem Sie Ihren Blutdruck messen wollen, und positionieren Sie die Manschette möglichst auf Herzhöhe. Nutzen Sie für den Zeitraum der Messungen stets den gleichen Oberarm.
- Spannen Sie beim Messen des Blutdrucks Ihre Muskeln nicht an. Am besten legen Sie Ihren Arm locker auf einem Tisch ab. Die Füße stehen flach auf dem Boden und idealerweise nutzen Sie die Rückenlehne des Stuhls, um vollständig entspannt sitzen zu können.
- Suchen Sie sich eine ruhige Umgebung und achten Sie darauf, dass Sie vor dem Anlegen des Blutdruckmessgeräts eine Ruhepause von circa fünf Minuten hatten. Idealerweise bleiben Sie dafür in Ruhe sitzen, bevor Sie mit der Messung starten.
- Medikamente nehmen Sie am besten mit einiger Zeit Vorlauf ein, denn auch dies kann einen verfälschenden Einfluss auf die Messung haben.
- Verzichten Sie in den 30 Minuten vor der Messung auf Nahrung, Kaffee oder Sport.
- Sorgen Sie für eine angenehme Raumtemperatur.
- Vermeiden Sie es, während der Messungen zu sprechen.
Der Zeitpunkt der Messung sollte darüber hinaus immer möglichst gleich sein. Das heißt im besten Fall messen Sie Ihren Blutdruck immer zur gleichen Uhrzeit am Morgen und am Abend. Wie häufig Ihr Blutdruck generell überprüft werden sollte, teilt Ihnen Ihr behandelnder Arzt mit. Unter Umständen kann der Mediziner eine 24-Stunden-Messung veranlassen. Dabei tragen Patienten ein spezielles Gerät am Körper (zum Beispiel mit einer Manschette am Oberarm und einem Aufzeichnungsgerät am Gürtel), das in festen Abständen die Werte des Blutdrucks erfasst. So gewinnt der Arzt einen sehr präzisen Gesamtüberblick.
Welchen Arm für die Blutdruckmessung verwenden?
Die Arme links und rechts unterscheiden sich leicht in den Werten. Es sollten beide getestet werden und dann fortan immer der Arm gewählt werden, an dem die Werte höher ausfallen, damit die Messbasis gleichbleibt.
Häufig gestellte Fragen zu Blutdruckwerten
Unter dem systolischen Blutdruck verstehen Mediziner den Wert zum Zeitpunkt des maximalen Blutdrucks (in der Anspannungsphase, während das Herz Blut in den Herz-Kreislauf pumpt). Der diastolische Blutdruck wird als niedrigster Blutdruck in der Entspannungsphase gemessen, wenn das Blut aus der Lunge zurück ins Herz fließt.
Der Blutdruck ist individuell abhängig von einer Reihe von Faktoren. So gibt es aus medizinischer Sicht für jedes Alter einen sogenannten Normwert für den systolischen und diastolischen Blutdruck (Maßeinheit: mmHg, Millimeter Quecksilbersäule). Für Jugendliche liegt dieser bei 110-125/67-73 mmHg, bei Erwachsenen unter 130/85 mmHg und bei Senioren unter 140/90 mmHg.5
Wenn Sie Ihren Blutdruck zuhause selbst messen — etwa im Rahmen einer ärztlichen Behandlung — sollten Sie verschiedene Punkte beachten, um das Messergebnis nicht zu verfälschen. Dazu gehört beispielsweise die Blutdruckmanschette auf Herzhöhe am stets gleichen Oberarm anzulegen, die Füße flach auf dem Boden stehen zu lassen, sich kurz vor der Messung genug Ruhezeit zu nehmen und in den 30 Minuten im Vorfeld keinen Sport zu machen, keine Nahrung oder Kaffee zuzuführen, für eine angenehme Raumtemperatur zu sorgen und während den Messungen nicht zu sprechen.4
Idealerweise erfassen Sie Ihren Blutdruck immer zu den gleichen Tageszeiten. Beispielsweise bietet sich dafür eine Messung morgens vor dem Frühstück und eine Messung abends vor dem Abendessen an. Je genauer Sie sich an eine gleichbleibende Zeit für Ihre Blutdruckmessung halten, desto geringer sind die möglicherweise entstehenden Abweichungen in den Messdaten.