Die wichtigsten Fragen zum Thema Arteriosklerose


Was ist Arteriosklerose?

Arteriosklerose ist eine Erkrankung der Arterien, bei der Veränderungen der Gefäßwände zu Engstellen oder Verschlüssen führen können.

Wo tritt Arteriosklerose auf?

Die Schäden betreffen sowohl kleine als auch große Arterien im gesamten Körper. Die Aufzweigungen der Halsarterien und Gefäße in den Beinen sind beispielsweise häufig davon betroffen.1

Welche Folgen haben Arterienverkalkungen?

Die krankhaften Gefäßveränderungen verursachen Herzinfarkt, Schlaganfall, periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) oder Nierenschwäche.

Ist Arteriosklerose heilbar?

Es gibt bisher keine Medikamente, die die Erkrankung heilen.5 Eine geeignete Therapie kann das Fortschreiten der Arteriosklerose verhindern.

Wie kann man Arteriosklerose vorbeugen?

Ein gesunder und aktiver Lebensstil mit ausgewogener Ernährung ist die einfachste Methode, um einer Arteriosklerose vorzubeugen. Verzichten Sie zudem auf das Rauchen, um Ihren Arterien etwas Gutes zu tun.

Definition: Was ist Arteriosklerose?


Arteriosklerose bezeichnet krankhafte Veränderungen von Arterien, also Blutgefäßen, die vom Herzen wegführen. Durch Ablagerungen von Fetten oder anderen Stoffen, sogenannten Plaques, verhärtet sowie verdickt sich nach und nach die Arterienwand. Es entstehen Gefäßverengungen oder sogar Verschlüsse, die den Blutfluss beeinträchtigen können. Im Volksmund ist der Prozess auch als Gefäß- oder Arterienverkalkung bekannt.

Schon gewusst?

Der Begriff Arteriosklerose kommt aus dem Griechischen: arterio steht für Gefäß und skleros bedeutet hart.

Die Arteriosklerose gilt als Systemerkrankung, sie kann somit im gesamten Körper auftreten und sowohl kleine (Mikroangiopathie) als auch große Arterien (Makroangiopathie) betreffen. Häufig zeigen sich Verengungen in folgenden Bereichen:1

  • Aufzweigungen der Halsarterien (Arteria (A.) carotis)
  • Schlüsselbeinarterie (A. subclavia)
  • Aufzweigung der Bauchschlagader in die Beckenarterien (Aortenbifurkation)
  • Beckenarterien (A. iliaca)
  • Oberschenkel- und Kniearterien (A. femoralis, A. poplitea)
  • Unterschenkelarterien (A. tibialis, A. peronea)

Meist ist die Arteriosklerose an verschiedenen Körperstellen unterschiedlich stark ausgeprägt.2

Symptome und Ursachen der Arteriosklerose


Eine Arteriosklerose ist in der Regel zunächst beschwerdefrei. Sie entwickelt sich über viele Jahre hinweg und zeigt anfänglich keine Symptome.1 Bei manchen Betroffenen lassen sich erste ersichtliche Gefäßveränderungen bereits ab einem Alter von 30 Jahren erkennen, dann treten möglicherweise auch beginnende Beschwerden auf.2

Oft bemerken Patienten lediglich Symptome, wenn die Arteriosklerose bereits selbst zur Ursache einer Folgeerkrankung wurde. Beispiele dafür sind die koronare Herzkrankheit oder die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK). Ersichtliche Beschwerden können dann zunächst folgende sein:3

  • Beinschmerzen beim Gehen
  • Engegefühl in der Brust
  • Schwindel

In einem fortgeschrittenerem Stadium kommt es häufig auch zu Ruheschmerzen in den Beinen oder bei einem Herzinfarkt zu ausstrahlenden Schmerzen im linken Arm. Bemerken Sie solche Symptome, sollten Sie ohne zu zögern einen Arzt aufsuchen.

Als Ursache der Arteriosklerose gelten meist kleine Schäden an der innersten Schicht der Arterienwand. Sie entstehen durch minimale Verletzungen, lokale Entzündungsreaktionen oder gefäßbelastende Faktoren (wie Rauchen).

Die beschädigten Stellen führen zu Veränderungen der Gefäßwand. Zum Teil kommt es zu einer ausgeprägteren Zellbildung und Ausbuchtungen am betroffenen Abschnitt entstehen. Außerdem können sich beispielsweise Fette oder Blutplättchen anlagern und ebenfalls Verengungen in der Arterie verursachen. Die sogenannten Plaques oder Kalkeinlagerungen machen für Mediziner das typische Bild einer Arteriosklerose aus.4

Was sind die Risikofaktoren von Arteriosklerose?


Als Risikofaktoren für die Entstehung von Arteriosklerose gelten insbesondere:1

Aber auch Übergewicht, dauerhafter Stress und Bewegungsmangel erhöhen das Risiko für Arterienverkalkungen. Faktoren wie Alter oder familiäre Vorbelastungen begünstigen zusätzlich die Entwicklung von unerwünschten Gefäßveränderungen. Manchmal sind auch Abweichungen im Blutbild, wie ein erhöhter Harnsäurewert, als Ursache der Arteriosklerose auszumachen.4

Tipp:

Besonders Personen mit bekannten Gefäßerkrankungen im Familienumfeld sollten versuchen, Risikofaktoren der Arteriosklerose zu vermeiden und ab etwa 50 Jahren Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen.4

Arteriosklerose: Möglichkeiten der Behandlung


Ein guter Ausgangspunkt für eine erfolgsversprechende Behandlung der Arteriosklerose bietet eine gesunde und aktive Lebensweise. Zudem sollten Raucher möglichst auf Nikotin verzichten, um bessere Voraussetzungen für therapeutische Maßnahmen zu schaffen. In einem frühen Stadium der Krankheit ist eine Anpassung des Lebensstils oft der erste und manchmal bereits ausreichende Schritt.5

Bei bestehenden Begleiterkrankungen kann eine gut eingestellte Medikation eventuell das Fortschreiten der Gefäßveränderungen verhindern und sollte deshalb rechtzeitig erfolgen.3 Ihr Arzt entscheidet nach eingehender Anamnese (Befragung zum Gesundheitszustand) und Untersuchungen, welche Arzneimittel sich für Sie eignen.

Ist die Erkrankung bereits weit fortgeschritten und führt zu erheblichen Einschränkungen der Betroffenen, oder sind Komplikationen wie ein Herzinfarkt zu befürchten, bestehen in der Regel zwei Möglichkeiten: eine Gefäßaufdehnung mittels Katheter (Angioplastie) oder ein operativer Eingriff. Beide Vorgehensweisen können einen normalen Blutfluss wieder herstellen. Die geeignete Therapie bei Arteriosklerose wählt der Mediziner individuell für jeden Patienten aus – stets unter Berücksichtigung der gesamten Krankheitsgeschichte.

Verlauf der Arteriosklerose


Arterienverkalkungen entstehen in einem langsamen, aber kontinuierlichen Prozess.2 Unbehandelt schreitet die Arteriosklerose stetig weiter fort. Im Verlauf der Krankheit kommt es zunehmend zu gesundheitlichen Beschwerden. Bleibt die Arteriosklerose unerkannt und ohne Behandlung, besteht die Gefahr, an Folgeerkrankungen wie

  • Herzinfarkt,
  • Schlaganfall oder
  • peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK)

zu erkranken.2 Auch eine Nierenschwäche ist als Konsequenz einer Arterienverkalkung möglich. Lassen Sie sich deshalb von Ihrem Facharzt zur geeigneten Therapie der Arteriosklerose beraten.

Arteriosklerose ist nicht heilbar.5 Leider gibt es bisher noch kein Medikament, welches die Ablagerungen in den Arterien entfernt. Eine optimale Behandlung der häufig vorliegenden Begleiterkrankungen kann oftmals ein Fortschreiten der Gefäßveränderungen verhindern und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern.5

Wie läuft die Diagnose von Arteriosklerose ab?


Oft bleibt eine Arteriosklerose zunächst unbemerkt, denn ohne Symptome holen sich Patienten keinen medizinischen Rat. Ärzte können Gefäßveränderungen durch moderne Untersuchungsverfahren und gute Bildgebungen aber bereits in einem frühen Stadium feststellen.2

Besteht der Verdacht auf eine Arteriosklerose, führen Mediziner zunächst folgende Schritte durch:

  • ausführliche Anamnese: Dazu gehören unter anderem Fragen zur gesundheitlichen Vorgeschichte des Patienten.
  • körperliche Untersuchung: Mithilfe von Ultraschall oder sogenannten Farbdopplern lässt sich der Zustand der Gefäße beurteilen. Fachkräfte können dadurch Arterienveränderungen und Unregelmäßigkeiten im Blutfluss feststellen, ohne, dass die Betroffenen dabei Schmerzen verspüren.
  • Blutuntersuchung: Sie liefert zusätzliche Informationen. Ärzte achten dabei unter anderem auf Blutfett- oder Blutzuckerwerte und den Harnsäurespiegel.

Ist die Diagnose anschließend noch uneindeutig, bietet sich eine Röntgenuntersuchung der Gefäße (Angiographie) oder eine Gefäßdarstellung ohne Röntgenstrahlung (Magnetresonanztomografie, MRT) an, um festzustellen, ob es sich um Arteriosklerose handelt.

Wie lässt sich einer Arteriosklerose vorbeugen?


Grundsätzlich kann jeder der Arteriosklerose durch einen gesunden Lebensstil vorbeugen. Dafür ist eine ausgewogene Ernährung wichtig: Frische Zutaten und buntes Gemüse bilden eine gute Basis für Ihre Mahlzeiten. Außerdem sollten Sie möglichst auf ein Normalgewicht achten. Der Body-Mass-Index (BMI) kann Ihnen dabei helfen, Ihr Gewicht in Abhängigkeit von der Körpergröße einzuschätzen.

Die Formel zum Deuten des Körpergewichts lautet:

BMI = Körpergewicht ÷ (Körpergröße)². 6

Ein BMI zwischen 18,5 und 24,9 gilt dabei laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Richtwert für Erwachsene über 20 Jahren.7 Die Angaben für Männer und Frauen variieren meist. Ab einem Alter von etwa 40 Jahren gibt es durch veränderte Stoffwechselprozesse im Körper zudem Abweichungen, die womöglich zu einer anderen Orientierungsskala führen.7

Regelmäßige Bewegung ist ebenfalls wichtig und kann Ihnen sogar dabei helfen, Gewicht zu reduzieren. Planen Sie am besten körperliche Aktivitäten fest in den Alltag ein und tun Sie so Ihrer Gefäßgesundheit etwas Gutes.

Um der Arteriosklerose und den damit einhergehenden Folgen vorzubeugen, sollten Sie möglichst auf das Rauchen verzichten. Ebenso kann eine gut eingestellte Therapie bei vorliegenden Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck das Risiko einer Arterienverkalkung verringern.

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Lena Sauer Menschen helfen: Das war schon immer der Wunsch von Lena Sauer. Ihr sprachwissenschaftliches Studium und ihr großes Interesse an Gesundheitsthemen führten sie 2021 in die Online-Redaktion von kanyo®. Dort beantwortet sie nun täglich medizinische Fragen mit sprachlichem Feingefühl. Ganz besonders gefällt ihr daran, das Internet mit qualitativ hochwertigen und leicht verständlichen Texten zu bereichern. Lena Sauer Medizinvolontärin und Sprachwissenschaftlerin kanyo® mehr erfahren
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