Häufig gestellte Fragen zu Medikamenten, die den Kreislauf anregen


Welches Medikament eignet sich, um den Kreislauf anzuregen?

Um den Kreislauf anzuregen, sind Medikamente zunächst nicht notwendig. Sowohl Hausmittel (viel trinken, Sport) als auch pflanzliche oder homöopathische Helfer können Abhilfe schaffen. Zeigen diese keine Wirkung, ist in Absprache mit dem Arzt die Einnahme sogenannter α-Sympathomimetika möglich.

Welche Medikamente sollten bei Kreislaufbeschwerden nicht eingenommen werden?

Der Wirkstoff Dihydroergotamin ist seit 2014 bei bestimmten Indikationen (wie orthostatischer Hypotonie) aufgrund eines negativen Nutzen-Risiko-Verhältnis nicht mehr zugelassen.1

Welches Medikament eignet sich bei niedrigem Blutdruck?

Patienten mit niedrigem Blutdruck (Hypotonie) sollten zunächst auf nicht-medikamentöse Maßnahmen wie mehr Bewegung oder eine ausgewogene Ernährung setzen. Erst wenn die Symptome ein Risiko darstellen oder für Betroffene stark belastend sind, kommen Medikamente aus der Gruppe der α-Sympathomimetika infrage. Diese sorgen unter anderem für eine Erhöhung des Blutdrucks in den Venen und Arterien.

Schwacher Kreislauf – was kann dahinterstecken?


Kennen Sie das auch: Sie sind morgens zu schnell aus dem Bett aufgestanden und plötzlich wird Ihnen schwarz vor Augen? Oder an besonders heißen Tagen überkommt Sie Schwindel? Ein schwacher Kreislauf ist häufig auf einen zu niedrigen Blutdruck (Hypotonie) zurückzuführen: Fällt der Druck im Blut plötzlich ab, werden lebenswichtige Organe wie das Gehirn nicht mehr ausreichend versorgt.

Es entsteht ein Sauerstoffmangel, der sich beispielsweise in Form von Schwindel oder Ohnmacht zeigt. Aber auch andere Gründe wie anhaltender Stress oder ein niedriger Blutzucker sind mitunter dafür verantwortlich. Wer weiß, welche Ursache hinter den Kreislaufproblemen steckt, kann dem entgegenwirken. 

Kreislauf anregen: Natürliche Behandlung vor Medikamenten


​Kreislaufbeschwerden aufgrund von niedrigem Blutdruck, wie Schwindel oder Schweißausbrüche, gelten in der Regel als unbedenklich. Sofern ihnen keine Erkrankung zu Grunde liegt, wird zunächst häufig auf nicht-medikamentöse Maßnahmen gesetzt: 

  • Neben regelmäßiger Bewegung sind eine ausgewogene Ernährung und wenig Stress bewährte Hausmittel zur Stabilisierung des Blutdrucks.  
  • Akut kann eine Wechseldusche helfen: Begonnen wird mit einer warmen bis heißen Dusche. Anschließend das Wasser auf kühl bis kalt einstellen und am besten zuerst die Füße (erst rechts, dann links) und im Anschluss die Arme abbrausen. Das abwechselnde Weiten und Verengen der Blutgefäße hat eine positive Wirkung auf Kreislauf und Herz, es regt unter anderem die Durchblutung an. 
  • Homöopathische und pflanzliche Mittel mit Kampfer, Maiglöckchen und Weißdorn sind ebenfalls bewährte Maßnahmen, um den Kreislauf anzuregen beziehungsweise zu stabilisieren. 

Pflanzliche und homöopathische Mittel gelten allgemein als gut verträglich. Sie sind zudem in der Apotheke als rezeptfreie Medikamente bei Kreislaufbeschwerden erhältlich, beispielsweise in Form von Tropfen.  

Sollten diese Maßnahmen keine Wirkung zeigen, kann in Absprache mit dem Arzt eine medikamentöse Therapie zur Anregung des Kreislaufs erwogen werden. 

α-Sympathomimetika: Den Kreislauf mit Medikamenten anregen


Um den Kreislauf anzukurbeln, können Betroffene auf Herz-Kreislauf-Tropfen oder -Tabletten zurückgreifen. Neben solchen, die auf pflanzlicher Basis funktionieren, stehen auch Präparate mit synthetischen Wirkstoffen zur Verfügung. In der Regel wird hier auf die Gruppe der α-Sympathomimetika zurückgegriffen.  

Wirkweise von α-Sympathomimetika

Die auch als Alpha-Adrenozeptor-Agonisten bezeichneten Stoffe wirken im Kontext auf das vegetative Nervensystem. Dieses nicht willentlich beeinflussbare Nervensystem ist für die Koordination und Regulierung von Körper- und Organfunktionen wie Atmung oder Herzschlag verantwortlich.

Es wird von zwei Nervengeflechten beherrscht: dem Parasympathikus (übernimmt vor allem im Ruhezustand) und dem Sympathikus (zuständig bei Aktivität und Stress). Der Sympathikus wird normalerweise von körpereigenen Botenstoffen (beispielsweise Adrenalin) angeregt – α-Sympathomimetika imitieren diesen Effekt.  

Mit deren Hilfe werden unter anderem 

  • der Blutdruck und die Herzfrequenz erhöht, 
  • die Atemwege erweitert, 
  • allgemein eine Leistungssteigerung erreicht und 
  • eine Erhöhung des Energieverbrauchs bewirkt. 

Da Sympathomimetika verschiedene körperliche Funktionen beeinflussen und unter Umständen risikoreichere Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen oder eine Angina pectoris (Brustenge) hervorrufen können, sind die meisten Arzneimittel auf Basis von Sympathomimetika verschreibungspflichtig.  

Welches Medikament nicht bei Kreislaufbeschwerden?

Seit Anfang 2014 ist der früher vorwiegend verschriebene Wirkstoff Dihydroergotamin bei bestimmten Indikationen, unter anderem einer orthostatischen Hypotonie (plötzlicher Blutdruckabfall), nicht mehr zugelassen.1 Der Grund: Das Verhältnis von Nutzen und Risiko (beispielsweise das Auftreten von Angina Pectoris) wurde als ungünstig erachtet.

Untergruppen der α-Sympathomimetika und ihre Anwendungsgebiete

Die α-Sympathomimetika werden in drei Untergruppen untergliedert:  

  • Auf den gesamten Körper wirkende α-Sympathomimetika werden mitunter bei niedrigem Blutdruck oder Kreislaufbeschwerden angewandt. Zu dieser Gruppe gehören beispielsweise Etilefrin und Oxilofrin.  
  • Örtlich wirkende α-Sympathomimetika sind zum Beispiel Phenylephrin oder Xylometazolin. Medikamente mit diesen Wirkstoffen finden unter anderem bei Schnupfen oder einer Nasennebenhöhlenentzündung Anwendung. 
  • Im Gehirn wirkende α-Sympathomimetika wie Clonidin und Moxonidin kommen unter anderem bei hohem Blutdruck zum Einsatz. 
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Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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