Vorsicht giftig: Die Verwendung von Maiglöckchen


Das Maiglöckchen sollten Sie nicht pur essen. Um es als Heilmittel zu verwenden, muss die Dosierung stimmen. Sie können die Powerpflanze dann in Form von homöopathischen Arzneimitteln in der Apotheke kaufen. Die Wirkung dieser Präparate ist allerdings nicht eindeutig nachgewiesen.

Achtung

Das Maiglöckchen ist giftig und steht unter Naturschutz. Es darf somit nicht gepflückt und gesammelt werden.

Wenn Sie das Maiglöckchen mit einer anderen Pflanze verwechselt haben, etwa bei der Sammlung von Bärlauch, dann sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Durch die Vergiftung treten bei den Betroffenen heftige Bauchschmerzen auf, selten verursacht sie auch Herzprobleme. Todesfälle durch den übermäßigen Verzehr von Maiglöckchen sind allerdings nicht bekannt.

Die positive Wirkung von Maiglöckchen


Richtig aufbereitet kann das Maiglöckchen seine positiven Wirkstoffe voll entfalten. Es enthält etwa 30 verschiedene Glykoside. Dazu zählen hauptsächlich Convallatoxin und Convallatoxol. Glykoside sind organische Verbindungen aus Zucker und einem Alkohol. Sie können je nach Zusammensetzung unterschiedliche Wirkungen aufweisen, wobei die Glykoside in Convallaria majalis, wie das Maiglöckchen auch genannt wird, als herzwirksam gelten. Deswegen kann das Maiglöckchen bei folgenden Erkrankungen helfen:

  • leichte Herzinsuffizienz
  • Altersherz (Herzinsuffizienz in Folge des Alterns)
  • Angina pectoris („Brustenge“)
  • Herzklopfen
  • verlangsamte Herztätigkeit
  • Herzrhythmusstörungen

Darüber hinaus findet das Maiglöckchen auch in der Behandlung von Schlaganfall- und Epilepsie- Patienten Verwendung. Aber auch hierbei ist die Wirksamkeit wissenschaftlich nicht bestätigt.

Convallaria in der Homöopathie


In der Homöopathie ist das Maiglöckchen eine sehr bedeutende und wichtige Pflanze. Sie muss stark verdünnt werden, deswegen sollte sie unter keinen Umständen selbst – etwa in Form von Tees – aufbereitet werden. In vielen homöopathischen Arzneimitteln kommt die Convallaria als D1 vor, das bedeutet, in einem Verhältnis von eins zu zehn.

Zur Verdünnung wird Wasser oder Alkohol verwendet. Frei verkäuflich ist der pflanzliche Wirkstoff allerdings erst als D4, also in einem Verdünnungsverhältnis von eins zu 10.000. Oft verabreicht man das Maiglöckchen mit anderen wohltuenden Heilpflanzen. So kann es zum Beispiel in Kombination mit Weißdorn und Kampfer als Kreislauftropfen gebraucht werden.

Maiglöckchen als Hausmittel?


Das Maiglöckchen sollte nicht auf eigene Faust gesammelt und als Hausmittel verarbeitet werden. Die richtige Dosierung ist beim Gebrauch von Convallaria majalis besonders wichtig. Verwenden Sie die Heilpflanze deshalb beispielsweise nur in Form von homöopathischen Arzneimitteln aus der Apotheke. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten und halten Sie sich an die angegebenen Dosierungsempfehlungen. Bei Unwohlsein sollten Sie die Behandlung umgehend abbrechen und ärztlichen Rat hinzuziehen. Denn nur richtig angewendet kann das Maiglöckchen als pflanzliches Mittel helfen.

Nebenwirkungen bei falscher Dosierung


Wird das Maiglöckchen in Form von verordneten Präparaten verabreicht, müssen bei richtiger Dosierung keine Nebenwirkungen befürchtet werden. Bei einer versehentlichen Einnahme von wildwachsenden Pflanzen treten dagegen folgende Nebenwirkungen ein:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Kopfschmerzen
  • Benommenheit
  • Störungen des Farbsehens
  • Herzrhythmusstörungen

Sollten Sie nach der Einnahme eines der besagten Symptome bemerken, gehen Sie umgehend zum Arzt. Dieser beginnt so schnell wie möglich mit der Giftentfernung durch induziertes, also medikamentös ausgelöstes, Erbrechen, Magen- oder Darmspülung. Um das zu vermeiden, sollten Sie sich an die vorgegebene Dosierung halten. Nur so vermeiden Sie die unangenehmen und gefährlichen Nebenwirkungen der Powerpflanze und profitieren vom positiven Einfluss des Maiglöckchens.

Begriffserklärung: Maiglöckchen


Das Maiglöckchen, dessen lateinischer Name Convallaria majalis lautet, gehört zu den Liliengewächsen. Im Volksmund wird es auch Augenkraut, Springauf oder Herrenblümli genannt. Die Pflanze erkennt man auf den ersten Blick an den großen, dunkelgrünen und ovalen Blättern, die über zehn Zentimeter lang werden können. Jeweils zwei Blätter umschließen den Blütenschaft. Die kleinen Blüten sind glockenförmig, weiß und lassen ihre Köpfchen hängen.

Charakteristisch ist der überaus gute und aufdringliche Geruch. Nachdem das Maiglöckchen reif ist, trägt es kugelförmige Beeren in einem kräftigen Rotton. Die Convallaria blüht im Mai und Juni. Zu dieser Zeit wird das Maiglöckchen auch geerntet, da die Konzentration an heilenden Wirkstoffen jetzt am stärksten ist. Die Pflanzen fühlen sich sowohl in Mittel-, Süd- und Osteuropa als auch in Nordamerika heimisch. Meist wächst das Maiglöckchen in Laub-, bevorzugt in Buchenwäldern.

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Monika Hortig Die ersten Artikel schrieb Monika Hortig in ihrem Kinderzimmer und speicherte sie noch auf Diskette. Dass sie eines Tages Redakteurin werden möchte, wusste sie schon sehr lange. Deswegen zog es sie nach ihrem Studium in die Münchener Verlagswelt. Nach diversen Praktika in Online-Redaktionen absolvierte sie ihr Volontariat bei verschiedenen Lifestyle-Magazinen – unter anderem mit Schwerpunkt Sport und Ernährung. Das steigende Interesse für medizinische Themen führte sie letztendlich zu kanyo®. Als Medizinredakteurin konnte sie hier bis 2021 ihre beiden Vorlieben – Online-Journalismus und Gesundheit – vereinen. Monika Hortig Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren