Blutdruck bei Frauen: Normale Werte


Damit das Herz-Kreislaufsystem einwandfrei funktionieren kann, ist ein stabiler Blutdruck essenziell. Der systolische, obere Wert sollte zwischen 100-129 mmHg (Millimeter-Quecksilbersäule) und der diastolische, untere Wert zwischen 60 bis 84 mmHg liegen. Das sind normale Blutdruck-Werte. Besonders kleine und zierliche Frauen bewegen sich häufig am unteren Ende dieser Skala. Auch Mädchen und junge Frauen in der Pubertät haben oft mit niedrigem Blutdruck, medizinisch auch Hypotonie genannt, zu kämpfen.

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Systolischer BlutdruckDiastolischer Blutdruck
Zu niedriger Blutdruck (Hypotonie)<100-110<60
Normaler Blutdruck100/110-12960-84
Erhöht normaler Blutdruck130-13985-89
Zu hoher Blutdruck (Hypertonie)>140>90

Niedriger Blutdruck bei Frauen


Ein dauerhaft niedriger Blutdruck wird als primäre oder essenzielle Hypotonie bezeichnet. Bei Frauen ist der niedrige Blutdruck oft auf die normale körperliche Konstitution zurückzuführen. Der Körperbau sowie erbliche Faktoren und Umwelteinflüsse wie Infekte spielen bei der primären Hypotonie eine Rolle. Ist der Blutdruck bei Frauen permanent sehr niedrig, kommt es leicht zu unangenehmen Symptomen.

Dazu gehören:

  • Schweißausbrüche
  • Konzentrationsstörungen
  • Kribbeln in den Händen und dem Gesicht
  • ein gestörtes Sichtfeld
  • Ohnmacht

Ein schnelles Aufstehen aus dem Liegen (orthostatische Hypotonie), schlechte Raumluft, zu hohe Temperaturen oder der Aufenthalt in einer größeren Menschenmasse können ausreichen, um bei niedrigem Blutdruck einen Kreislaufkollaps zu verursachen.

Gut zu wissen: Niedriger Blutdruck ist meist ungefährlich

In den meisten Fällen ist eine Hypotonie nicht gefährlich. Allerdings kann ein veränderter Blutdruck auch als Anzeichen für eine andere Grunderkrankung auftreten – man spricht dann von einer sekundären Hypotonie. Daher sollten Kreislaufbeschwerden beim erstmaligen Auftreten vorsichtshalber von einem Arzt bewertet werden.

Periode als Ursache für Kreislaufbeschwerden


Während des Monatszyklus schwankt bei Frauen der Hormonspiegel. Das kann Auswirkungen auf den Blutkreislauf haben. Im Verlauf der Menstruation verlieren Frauen zusätzlich Blut. Das geringere Blutvolumen kann zu einem Druckabfall in den Gefäßen führen. Die Folge ist ein schwacher Kreislauf mit den oben genannten Beschwerden.

Nach der Regelblutung reguliert sich der Blutdruck wieder und die Symptome verschwinden. Auch ein leicht erhöhter Blutdruck der Frau während der Periode kann normal sein und ist kein Grund zu Panik. Die Schwankungen innerhalb des Monatszyklus gelten als völlig natürlich.

Linktipp: Bei Kreislaufbeschwerden während der Periode können pflanzliche Arzneimittel sanft Linderung verschaffen. Informieren Sie sich in unserem Artikel über Kreislauftropfen mit Weißdorn und anderen herzstärkenden Wirkstoffen.

Normaler Blutdruck bei Frauen während der Schwangerschaft?


In der Schwangerschaft durchläuft der Körper viele Veränderungen. Neben dem eigenen Körper muss auch das ungeborene Kind mit Nährstoffen und auch mit Blut versorgt werden. Dazu bilden sich in den ersten Monaten der Schwangerschaft neue Gefäße und das Blutvolumen der Mutter steigt an. Außerdem entspannt das Schwangerschaftshormon Progesteron die Gefäßwände, sodass der Blutdruck etwas absinkt. Dadurch kann es nach längerem Stehen oder dem plötzlichen Aufstehen bei Schwangeren zu Schwindel kommen.

Diese Veränderungen sind normal und regulieren sich in den meisten Fällen nach den ersten beiden Trimestern. Danach haben manche Frauen sogar mit einem zu hohen Blutdruck (Hypertonie) zu kämpfen. In den letzten Wochen der Schwangerschaft sollten die Blutdruck-Werte wieder auf dem Niveau von vor der Schwangerschaft liegen. Nach der Geburt des Kindes reguliert sich der Kreislauf – das Blutvolumen geht zurück und die überflüssigen Gefäße verschwinden.

Wechseljahre: Schwankender Blutdruck bei älteren Frauen


Während der Wechseljahre (Klimakterium) kommt es ebenso wie bei einer Schwangerschaft zu einer hormonellen Umstellung im weiblichen Körper. Die Veränderungen wirken sich von Frau zu Frau verschieden aus. Ein Symptom der Wechseljahre können Schwankungen des Blutdrucks sein. Häufig leiden Frauen ab dem 50. Lebensjahr vermehrt an Bluthochdruck. Allerdings kann durch die verringerte Hormonproduktion auch eine leichte Hypotonie, beziehungsweise ein plötzlicher Abfall des Blutdrucks entstehen. Schwindel und Schweißausbrüche sind die Folge. Durch die Gabe von Hormonen oder Blutdruckmitteln können die Schwankungen meist eingestellt werden.

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Lisa Vogel Lisa Vogel studierte Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biotechnologie und Medizin und schloss die Hochschule Ansbach mit dem Master of Arts ab. Seit mehreren Jahren schreibt sie für verschiedene Gesundheitsplattformen und absolviert nun ein Volontariat zur Medizinredakteurin. Lisa Vogel Autorin kanyo® mehr erfahren