Häufig gestellte Fragen zum Herz-Kreislauf-System
Es besteht aus dem Herz und den Blutgefäßen (wie Arterien, Arteriolen, Kapillaren, Venolen und Venen), die das Blut durch den Körper transportieren.
Das Blut fließt vom Herz aus über die Aorta und die Arterien bis hin zu den Organen und Geweben, um sie mit Sauerstoff zu versorgen. Sauerstoffarmes Blut wird über die Venen zurück zum Herz transportiert und dann in der Lunge wieder mit Sauerstoff angereichert, bevor der Kreislauf von neuem beginnt.
Unter anderem zählen die Koronare Herzerkrankung (KHK), Herzschwäche, Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelentzündung, Bluthochdruck (Hypertonie), Schlaganfall und die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) zu Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems.
Der (Blut-)Kreislauf im Überblick
Mit dem Wort „Kreislauf“ ist für gewöhnlich der Blutkreislauf des menschlichen Organismus gemeint. Umgangssprachlich wird der Begriff oft auch zur Beschreibung von Unwohlsein, Übelkeit und Schwindel genutzt. Dies sind in der Regel Symptome, die häufig bei Störungen des Herz-Kreislauf-Systems und der Blutzirkulation auftreten – beispielsweise durch einen zu niedrigen oder zu hohen Blutdruck.
Im medizinischen Alltag wird das Herz-Kreislauf-System in einen kleinen (Lungenkreislauf) und einen großen Kreislauf (Körperkreislauf) unterteilt. Während das eine System für die Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff zuständig ist, sorgt das andere dafür, dass dieses Blut den einzelnen Organen im Körper zur Verfügung gestellt wird.
Der Körperkreislauf: Er versorgt die Organe
Dieser große Teil des Herz-Kreislauf-Systems beginnt im linken Vorhof des Herzens. Von hier aus wird sauerstoffreiches Blut über die linke Herzkammer in die Hauptschlagader (Aorta) und dann in die Schlagadern (Arterien) gepumpt. Diese verzweigen sich in immer kleinere Äste: zunächst in Arteriolen, dann in Kapillaren. Diese allerkleinsten Gefäßeinheiten geben schließlich Sauerstoff und Nährstoffe an das Körpergewebe ab.
Die Kapillaren verbinden die Arteriolen zudem mit den sogenannten Venolen, die das sauerstoffarme und kohlendioxidreiche Blut des Gewebes über die Venen zurück bis in den rechten Vorhof des Herzens transportieren. Hier beginnt der Lungenkreislauf, der dafür zuständig ist, dass Kohlendioxid in der Lunge abgegeben und Sauerstoff vom Blut aufgenommen wird.1
Das sind die Aufgaben des Lungenkreislaufs
Wenn das sauerstoffarme Blut aus dem Körper im rechten Herz-Vorhof ankommt, wird es zunächst in die rechte Kammer weitergeleitet. Von hier aus fließt es in die Arterien, die zur Lunge führen. Diese teilen sich in immer feinere Äste und umschließen dann als Kapillaren die Lungenbläschen (Alveolen), in denen das Blut wieder mit Sauerstoff angereichert wird. Lungenvenolen nehmen das sauerstoffreiche Blut auf und führen es zu den vier großen Lungenvenen, die im linken Vorhof des Herzens zusammenlaufen. Von hier aus beginnt dann erneut der Körperkreislauf.
Das unterscheidet Arterien von Venen
Arterien sind dadurch gekennzeichnet, dass in ihnen Blut vom Herzen wegfließt. Im Körperkreislauf transportieren sie sauerstoffreiches, im Lungenkreislauf sauerstoffarmes Blut.
Venen dagegen führen Blut zum Herzen hin. Im Körperkreislauf fließt in ihnen das sauerstoffarme, im Lungenkreislauf das sauerstoffreiche Blut.
Störungen des Herz-Kreislauf-Systems
Je reibungsloser das Herz-Kreislauf-System funktioniert, desto leistungsfähiger ist der Körper. Herz und Gefäße sind sehr fein aufeinander abgestimmt – bei Störungen im Bereich des Körper- oder des Lungenkreislaufes können schnell schwerwiegende Funktionseinschränkungen auftreten.
Zu den typischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen beispielsweise:
- Herzinfarkt
- Herzmuskelschwäche
Eine häufige Ursache dieser Erkrankungen sind Gefäßveränderungen in Form von Verkalkungen in den Arterien (Arteriosklerose). Hierbei entstehen Schädigungen an der innersten Schicht der Gefäßwände aufgrund derer sich Fette, Eiweiße und Mineralien anlagern. Im weiteren Verlauf bilden sich sogenannte Plaques (entzündliche Veränderungen), an die sich bevorzugt Kalksalze aus dem Blut heften. Je rauer die Gefäßwände durch die Kalkablagerungen werden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für eine Verengung der Arterien. Im schlimmsten Falle kommt es zu einem Verschluss des Gefäßes und dem Absterben von Teilbereichen des zu versorgenden Organs, da dieses nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen gespeist wird (beispielsweise das Gehirn bei einem Schlaganfall).
Herz-Kreislauf-Problemen durch untrainierte Blutgefäße
Ein weiterer Grund für Störungen des Herz-Kreislauf-Systems kann eine mangelnde Anpassungsfähigkeit der Gefäße sein. Für gewöhnlich stimmen Herz, Arterien und Venen ihre Leistung auf die körperlichen Anforderungen ab. Bei Belastung erhöht sich die Herzfrequenz und die Gefäße ziehen sich zusammen, um dem Körper mehr Sauerstoff bereitzustellen. Funktioniert dieser Mechanismus nicht, sinkt beispielsweise die Blutversorgung des Gehirns kurzzeitig ab und es kommt zu Kreislauf-Problematiken wie:
Grund für das Scheitern der Anpassung kann ein fehlendes Training des Kreislaufs sein. Wird der Körper nie oder nur selten den Anforderungen von Sport oder Temperaturwechseln ausgesetzt, erfolgt die Anpassungsreaktion langsamer als bei einem gut trainierten Herz-Kreislauf-System. Doch auch junge schlanke Frauen und großgewachsene Männer leiden oft unter einer ausgeprägten Kreislaufschwäche – selbst wenn sie sportlich aktiv sind. Als Ursache wird eine genetische Veranlagung vermutet.
Herz-Kreislauf-System stärken
Da der persönliche Lebensstil einen großen Einfluss auf die Gesundheit und Unversehrtheit von Gefäßen hat, können folgende Präventionsmaßnahmen den Kreislauf wirkungsvoll unterstützen:
- regelmäßige Bewegung
- ausgewogene Ernährung
- mäßiger Alkoholkonsum
- Zigarettenverzicht
- Stressvermeidung
- Wahrnehmung von Vorsorgeuntersuchungen
Gefäßsystem, Lunge und Herz müssen gefordert und trainiert werden. Die beste Möglichkeit hierfür bietet Sport. Dieser wirkt sich positiv auf die Funktionsfähigkeit des gesamten Herz-Kreislauf-Systems aus und senkt das Risiko für Stressreaktionen und Übergewicht.