Die positive Wirkung von Weißdorn


Weißdorn, auch Crataegus genannt, gilt als Herzmittel. Seine Wirkstoffe helfen laut einer Studie der European Society of Cardiology nachweislich bei verschiedenen Herz-Kreislauf-Beschwerden1. Vor allem bei altersbedingten Herzproblemen kann der Weißdorn Besserung schaffen. Diese Altersgebrechen werden durch eine Veränderung am Herzmuskel oder an den Herzkranzgefäßen mit einhergehender mangelnder Durchblutung ausgelöst. Die Powerpflanze stärkt sozusagen den Herzmuskel.

Zu den besonders hervorzuhebenden Inhaltsstoffen des Weißdorns zählen

  • Flavonoide (Blütenfarbstoffe),
  • oligomere Procyanidine (hochwirksame pflanzliche Vitalstoffe) und
  • biogene Amine (stickstoffhaltige Ab- und Umbauprodukte von Aminosäuren).

Sie gelten zwar bereits einzeln als positiv, allerdings wird angenommen, dass erst durch das Zusammenspiel der Komponenten die besondere Crataegus-Wirkung entsteht. Diese Wirkstoffe kommen sowohl in den Blüten als auch in den Blättern vor.

Weißdorn wirkt außerdem blutdruckregulierend. Somit kann er bei Problemen mit einem hohen oder niedrigen Blutdruck verwendet werden. Darüber hinaus wird dem Weißdorn nachgesagt, energiefördernd zu sein. Empfindliche Menschen können durch den regelmäßigen Genuss von etwa Weißdorntee widerstandfähiger gegenüber Stress und Ängsten werden. Auch bei Kurzatmigkeit durch körperliche Belastung tritt unter Umständen eine geringfügig gesteigerte Leistungsfähigkeit auf.

Auch interessant: Der Weißdorn soll eine schlaffördernde Wirkung haben. Unter Ärzten gilt die alte Weisheit: Ein kleines Herzmittel ist oft das beste Schlafmittel! Das wussten anscheinend auch die Gebrüder Grimm. Im Märchen Dornröschen spielt der Weißdorn nämlich eine entscheidende Rolle. In der Erzählung soll die Spindel, mit der sich Dornröschen stach, von einer Tinktur aus Weißdorn behaftet gewesen sein. Doch keine Sorge: In einen hundertjährigen Schlaf werden Sie bei Einnahme nicht fallen.

Gut zu wissen:
Allgemein wird Weißdorn nicht nur bei akuten Beschwerden eingesetzt, sondern vor allem zur Vorbeugung von Erkrankungen.

Crataegus-Urtinktur: Weißdorn in der Homöopathie


Der Weißdorn ist ein sehr beliebter Inhaltsstoff in der Homöopathie. Für gewöhnlich wird er als Crataegus-Urtinktur verwendet. Um eine Weißdorn-Tinktur selbst herzustellen2 , gehen Sie wie folgt vor:

1. Zerstoßen Sie die frisch geernteten oder getrockneten Weißdornfrüchte. Achten Sie darauf, dass die Früchte reif geerntet wurden. Wenn Sie die Früchte nicht selbst sammeln möchten, können Sie diese auch in getrockneter Form, beispielsweise im Naturkostladen oder Reformhaus, kaufen.

2. Geben Sie alles in ein verschließbares Glas.

3. Fügen Sie eventuell nach Belieben getrocknete Weißdornblüten hinzu.

4. Füllen Sie das Glas mit so viel Alkohol auf, dass alles bedeckt ist. Dafür können Sie zum Beispiel Doppelkorn oder Weingeist verwenden.

5. Verschließen Sie das Glas gut und lassen Sie die Mischung zwei bis sechs Wochen ziehen.

6. Seihen Sie die Früchte ab und füllen Sie die Tinktur in eine dunkle Flasche, um die Flüssigkeit vor Licht zu schützen.

7. Diese Crataegus-Urtinktur können Sie als Herz-Kreislauf-Tropfen verwenden. Nehmen Sie dazu täglich ein- bis dreimal etwa zehn bis 50 Tropfen ein. Sollte Ihnen die Weißdorn Tinktur zu stark sein, können Sie diese auch mit etwas Wasser verdünnen.

Verschiedene homöopathische Präparate mit Weißdorn als Inhaltsstoff erhalten Sie auch in der Apotheke. Sie können sie in Form von Tropfen, Tabletten, Kapseln oder Dragees kaufen. Meist beinhalten sie weitere wertvolle pflanzliche Bestandteile, zum Beispiel Maiglöckchen und Kampfer. Dieses Dreiergespann beispielsweise ist häufig als Kreislauftropfen erhältlich und stärkt Herz und Kreislauf.

Weißdorn als Hausmittel


Der Weißdorn lässt sich auch in der Hausapotheke finden. Als Hausmittel werden hauptsächlich die Blüten verwendet, selten die Blätter. Die Blüten können ganz einfach als Tee zubereitet werden. So gehen Sie vor, um einen Weißdorntee selbst herzustellen.

Zubereitung Weißdorntee

  • Einen Esslöffel getrockneten oder selbst gesammelten frischen Weißdorn mit 250 Millilitern heißem Wasser überbrühen.
  • 15 Minuten ziehen lassen.
  • Mindestens sechs Wochen lang täglich drei Tassen Weißdorntee trinken.

Das häufige Trinken des Crataegus-Tees soll die Versorgung der Herzkranzgefäße verbessern, den Herzmuskel stärken und den Pulsrhythmus stabilisieren. Um die positive Wirkung des Weißdorns zu spüren, ist es wichtig, den Tee regelmäßig über einen längeren Zeitraum einzunehmen.

Zudem wird dem Weißdorn eine entwässernde Funktion nachgesagt. Er kann somit bei einer Gewichtsreduktion unterstützend agieren. Nebenwirkungen müssen Sie bei der Behandlung im Übrigen nicht befürchten, selbst wenn Sie den Tee dauerhaft trinken.

Begriffserklärung: Weißdorn


Der Weißdorn oder Crataegus ist ein Rosengewächs. Man unterscheidet verschiedene Arten, wie den eingriffeligen und zweigriffeligen Weißdorn. Für Arzneimittel werden mittelgroße Sträucher oder kleine Bäume beider Arten verwendet. Man erkennt ihn an seinen weißen Blüten und den spitzen Dornen an den Zweigen. Daher hat der Weißdorn auch seinen Namen. Die Blüten der Pflanze, die übrigens nach Fisch riechen, entwickeln sich mit der Zeit zu roten Früchten. Diese Früchte bestehen aus einem harten Kerngehäuse und schließen bis zu drei Samen ein. Der Weißdorn wächst in lichten Gebüschen, Hecken, an sonnigen Hängen und in Laub- und Föhrenwäldern.

Die Ernte und Aufbereitung von Weißdorn


Der Weißdorn blüht von Mai bis Juni. In dieser Zeit werden die Blüten und Blätter geerntet und sofort getrocknet. Als Tee verwendet sollte der geerntete Weißdorn luftdicht gelagert und möglichst nur ein Jahr lang aufgehoben werden. Bei einer längeren Aufbewahrung verliert er an Wirkung. Dies gilt auch für die Früchte des Weißdorns. Sie werden erst im reifen Zustand im August und September eingesammelt und anschließend schnell getrocknet.

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Monika Hortig Die ersten Artikel schrieb Monika Hortig in ihrem Kinderzimmer und speicherte sie noch auf Diskette. Dass sie eines Tages Redakteurin werden möchte, wusste sie schon sehr lange. Deswegen zog es sie nach ihrem Studium in die Münchener Verlagswelt. Nach diversen Praktika in Online-Redaktionen absolvierte sie ihr Volontariat bei verschiedenen Lifestyle-Magazinen – unter anderem mit Schwerpunkt Sport und Ernährung. Das steigende Interesse für medizinische Themen führte sie letztendlich zu kanyo®. Als Medizinredakteurin konnte sie hier bis 2021 ihre beiden Vorlieben – Online-Journalismus und Gesundheit – vereinen. Monika Hortig Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
Quellen anzeigen
  • 1European Journal of Heart Failure: Survival and Prognosis: Investigation of Crataegus Extract WS 1442 in congestive heart failure (SPICE) — rationale, study design and study protocol. URL: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1016/S1388-9842(00)00109-4/full - Stand 12.02.2018
  • 2Dr. Med. Wiesenauer, Markus/ Dr.Med. Kirschner-Brouns, Suzann: Das große Homöopathie Handbuch. München: Gräfe und Unzer Verlag 2007. S. 19