Häufig gestellte Fragen zu Schweißausbrüchen & Kreislaufproblemen


Welche Formen von Schweißausbrüchen gibt es?

In der Medizin wird zwischen dem physiologischen (normalen) und dem pathologischen (krankhaften) Schwitzen unterschieden. Das Schwitzen zur Regulation der Körpertemperatur, aufgrund von emotionalen Situationen oder scharfen Speisen, gilt als normal. Wenn die Schweißbildung ausbleibt (Anhidrose), leicht vermindert ist (Hypohidrose) oder übermäßig stark ausfällt (Hyperhidrose) spricht man von krankhaftem Schwitzen.

Sind Schweißausbrüche ein Symptom von Kreislaufproblemen?

Ja. Es kommt vor, dass Menschen bei Kreislaufbeschwerden unter anderem Schweißausbrüche bekommen. Häufige Ursachen für Kreislaufprobleme sind etwa niedriger Blutdruck, Flüssigkeitsmangel, Wettereinflüsse, hormonelle Veränderungen, Krankheiten oder Medikamente. 

Welche Ursachen für Schweißausbrüche gibt es noch?

Beispielsweise ein ungesunder Lebensstil, Infektionen, Stoffwechselkrankheiten, Wechseljahre, Hyperhidrose, Störungen des Nervensystems, psychische Probleme oder Medikamente können zu einer übermäßigen Schweißproduktion führen.

Was kann gegen Schweißausbrüche getan werden?

Zur Behandlung beziehungsweise Vorbeugung von Schweißausbrüchen helfen verschiedene Tipps wie etwa das Tragen von luftiger Kleidung, das Vermeiden von üppigen, scharfen Speisen sowie Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung.

Schweißausbruch: Welche Formen von Schwitzen gibt es?


Der Körper des Menschen hat verschiedene Regulationsmechanismen — die Schweißproduktion ist eine davon. Die folgenden Varianten gehören in der Fachsprache zu normalem oder physiologischem Schwitzen

  • Thermoregulatorisches Schwitzen: Es dient in erster Linie dazu, ein Übermaß an Körperwärme abzubauen, um etwa eine Überhitzung des Organismus zu verhindern. Vor allem bei besonders heißen Temperaturen oder beispielsweise während oder nach körperlicher Aktivität spielt diese Form des Schwitzens eine Rolle.  
  • Emotionales Schwitzen: Grundlage hierfür sind emotionale Umstände wie zum Beispiel nervöse und sexuelle Erregung, Wut, Lampenfieber oder (Prüfungs-)Angst. 
  • Gustatorisches Schwitzen (Geschmacksschwitzen): Besonders scharf gewürzte und saure Speisen oder beispielsweise auch der Genuss von Alkohol regen den Stoffwechsel im Körper an und steigern so die Wärmeproduktion. Schnell kommt es in der Folge zum Schweißausbruch.

Schwitzen und Wechseljahre

Auch die Wechseljahre — oder genauer gesagt, damit einhergehende hormonelle Veränderungen — können Einfluss nehmen und die körpereigene Temperaturregulation durcheinanderbringen. Schwitzen, aber auch Kreislaufprobleme, sind dann oftmals die Folge.

Zusätzlich zu den herkömmlichen Formen gibt es in der Medizin noch weitere Arten der Schweißproduktion. Diese werden unter dem Begriff des krankhaften (pathologischen) Schwitzens zusammengefasst: 

  • Anhidrose: Die Schweißbildung ist sehr stark vermindert oder fehlt vollständig. Das bedeutet, der Betroffene ist kaum oder nicht mehr im Stande zu schwitzen. Die Anhidrose kann lokal — also an bestimmen Stellen wie Händen und Füßen — auftreten oder aber den kompletten Körper betreffen. 
  • Hypohidrose: Hierunter ist eine (leicht) verminderte und damit unzureichende Produktion von Schweiß zu verstehen. Betroffene schwitzen dabei nicht genug, wodurch die Regulationsfunktion des Schweißes (zum Beispiel Kühlung des Körpers) eingeschränkt ist. 
  • Hyperhidrose: Das Absondern von Schweiß ist übermäßig gesteigert. Auch diese Form kann entweder nur lokal oder generalisiert (also am ganzen Körper) in Erscheinung treten. 

Wichtig ist zu erwähnen, dass die Grenzen zwischen physiologischem und pathologischem Schwitzen nicht immer zweifelsfrei auszumachen sind und von Person zu Person variieren können. Wieviel jeder Mensch schwitzt ist sehr individuell und sollte im Zweifelsfall von einem Arzt begutachtet werden.  

Insbesondere vor dem Hintergrund, dass Schwitzen auch als Symptom von Kreislaufproblemen, Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems oder anderen Erkrankungen auftreten kann, sollten Sie mit Veränderungen oder Auffälligkeiten Ihrer Schweißproduktion nicht leichtfertig umgehen. Der Allgemeinarzt Ihres Vertrauens ist dabei eine gute erste Anlaufstelle. 

Schweißausbrüche als Symptom für Kreislaufprobleme


Wenn Betroffene Probleme mit dem Kreislauf haben, sind Schwitzen beziehungsweise Schweißausbrüche keine seltenen Beschwerden. Oftmals kommt es mitunter außerdem zu: 

Zu den hauptsächlichen Ursachen für Kreislaufbeschwerden zählt in sehr vielen Fällen ein zu niedriger Blutdruck (Hypotonie). Dieser liegt dann vor, wenn der sogenannte systolische (obere) Blutdruckwert unterhalb von 110 mmHg (Millimeter-Quecksilbersäule) liegt.1 In seltenen Fällen kann es dabei im weiteren Verlauf sogar zur Ohnmacht kommen.  

Blutdruck und Schweißproduktion werden über das vegetative Nervensystem gesteuert. Kommt es zu Störungen in diesem System (beispielsweise aufgrund von Erkrankungen oder Medikamenten), kann dies zu Kreislaufproblemen und Schwitzen führen.  

Weitere mögliche Ursachen für Kreislaufbeschwerden, die Schweißausbrüche zur Folge haben können, sind beispielsweise:  

  • Flüssigkeitsmangel (etwa durch eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme beziehungsweise Erbrechen oder Durchfall). 
  • Wettereinflüsse (zum Beispiel große Temperatur- und Luftdruckschwankungen). 
  • Krankheiten (zum Beispiel Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Niereninsuffizienz oder Magen-Darm-Erkrankungen). 

Darüber hinaus sind Kreislaufprobleme auch als ein erstes Warnzeichen zu verstehen — etwa von allergischen Reaktionen aufgrund eines Insektenstichs oder einer Unverträglichkeit. 

Welche weiteren Ursachen für Schweißausbrüche gibt es?


Neben den bereits genannten Faktoren für normales oder physiologisches Schwitzen (Temperaturausgleich des Körpers, besonders emotionale Situationen, sehr scharfes Essen oder Alkoholkonsum) gibt es vor allem für das übermäßige und krankhafte Schwitzen (Hyperhidrose) eine Vielzahl zusätzlicher Ursachen. Dazu gehören unter anderem: 

  • Ungesunder Lebensstil: Insbesondere übergewichtige Personen tendieren oftmals zu starkem Schwitzen — auch wenn nur geringe Anstrengungen vollführt werden oder die Temperaturen nur leicht erhöht sind. Ebenso sind zum Beispiel übermäßiger Genuss beziehungsweise Missbrauch von Alkohol zu nennen. Unser Organismus reagiert auf den Alkohol mit erhöhter Herzschlagfrequenz und einer gesteigerten Temperatur. Auch Entzugserscheinungen sorgen nicht selten für übermäßiges Schwitzen. 
  • Infektionen: Egal ob durch Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten — wenn der Körper von einer Infektion betroffen ist, wird das Immunsystem aktiviert, was nicht selten zu einer erhöhten Körpertemperatur oder Fieber führt. Zu Beginn des Fiebers konzentriert der Organismus die Temperatur auf die inneren Organe, weshalb die Hautoberfläche sowie die Extremitäten zunächst eher kalt sind. Im weiteren Verlauf steigt jedoch auch die Temperatur der Haut an und der Körper beginnt mit der Schweißproduktion, um das Fieber wieder zu senken. 
  • Stoffwechselkrankheiten: Viele Hormone sind an Stoffwechselprozessen im Körper und an der Wärmeregulation beteiligt. Besonders wichtig sind dabei die Hormone der Schilddrüse oder der Bauchspeicheldrüse. Liegen bei diesen Störungen oder Erkrankungen vor (zum Beispiel Schilddrüsenüberfunktion, Autoimmunkrankheiten wie die Basedow-Krankheit oder Diabetes mellitus), ist die Wärmeregulation häufig in Mitleidenschaft gezogen und betroffene Menschen leiden unter Schweißausbrüchen beziehungsweise übermäßigem Schwitzen. 
  • Störungen des Nervensystems: In erster Linie sind Störungen oder Erkrankungen des vegetativen Nervensystems verantwortlich, wenn bei Betroffenen Schweißausbrüche als Symptom auftreten. So kann es etwa aufgrund von Verletzungen, Operationen oder Tumorerkrankungen zu einer Schädigung des Sympathikus (Bestandteil des vegetativen Nervensystems) kommen. Eine übermäßige Schweißproduktion zählt dabei zu den möglichen Folgen. 
  • Psychische Krankheiten: Wenn Menschen beispielsweise an Angststörungen oder Depressionen leiden, gehen damit meist auch entsprechende körperliche Reaktionen und Symptome einher. Insbesondere treten etwa starke Schweißausbrüche bei Panikattacken auf. Der Körper gibt dabei Stresshormone ins Blut ab, die sich wiederum auf das vegetative Nervensystem auswirken. 
  • Medikamente: Sobald Präparate Einfluss auf die Hormonproduktion, die Funktion des Gehirns beziehungsweise des vegetativen Nervensystems oder auf das Herz-Kreislauf-System nehmen, ist eine verstärkte Schweißproduktion möglich. Beispiele für derartige Medikamente sind Hormonpräparate (etwa Kortison), Antidepressiva, sehr starke Schmerzmittel, Neuroleptika (beispielsweise gegen Psychosen) oder durchblutungsfördernde Mittel. 

Die hier genannten Faktoren beziehen sich auf die sogenannte sekundäre Hyperhidrose, also auf die Variante des kranhaften Schwitzens, bei der die Gründe vergleichsweise offensichtlich und eindeutig feststellbar sind. Im Gegensatz dazu sind die Ursachen bei einer primären Hyperhidrose unbekannt und bedürfen weiterführender medizinischer Diagnose und Forschung. 

Behandlung von Schweißausbrüchen bei Kreislaufproblemen


Treten die Schweißausbrüche mit Kreislaufproblemen häufig und wiederholt auf beziehungsweise sind unabhängig von Faktoren wie Außentemperatur, scharfen Speisen und körperlicher Aktivität, sollten Sie sich ärztlich untersuchen lassen. Es besteht die Möglichkeit, dass eine Erkrankung der Auslöser ist.  

Einen Notarzt rufen (Telefon: 112) sollten Sie, wenn: 

  • das Schwitzen mit starker Unruhe und Bewusstseinsstörungen einhergeht 
  • der Schweißausbruch mit Schwindel und Ohnmacht auftritt (insbesondere, wenn letztere länger andauert oder der Betroffene häufig ohnmächtig wird) 
  • kalter Schweiß gemeinsam mit grauer, kühler Haut, Angst, Zittern und Benommenheit in Erscheinung tritt 

Es besteht das Risiko, dass die betroffene Person beispielsweise einen diabetischen oder anderweitigen Schock erleidet.  

Was tun bei Kreislaufproblemen, die Schweißausbrüche verursachen?

Möchten Sie gezielt gegen Ihre Kreislaufprobleme vorgehen können Sie die folgenden Maßnahmen bei sich ausprobieren:  

  • Lageveränderung (Hinlegen mit hochgelagerten Beinen)  
  • Fenster öffnen für frische Luft 
  • trinken von Wasser oder Kaffee 
  • abwechselndes An- und Entspannen der Wadenmuskulatur (Waden-Muskel-Pumpe) 
  • kalter Waschlappen, seitlich an den Hals gelegt 
  • kühler Umschlag für die Unterarme 
  • Abbrausen von Armen und Beinen (mit kaltem Wasser) 

Treten die Kreislaufprobleme bei Ihnen besonders häufig und langanhaltend auf, sollten Sie einen Termin bei Ihrem Allgemeinarzt vereinbaren. Gegebenenfalls ist es notwendig, Medikamente gegen die Beschwerden einzusetzen. 

Weitere Maßnahmen gegen Schweißausbrüche

Sollten keine schwerwiegenden Gründe hinter den Schweißausbrüchen stecken, gibt es zudem eine Reihe von Hausmitteln und Tipps, die Ihnen Linderung verschaffen können. Versuchen Sie beispielsweise: 

  • Tragen von luftiger Kleidung (am besten Baumwolle, keine Kunstfasern). 
  • Kleiden nach dem Zwiebelprinzip (viele dünne Schichten, die ausgezogen werden können). 
  • Barfußgehen so oft wie möglich (belüftet und kühlt die Füße). 
  • Vermeiden von üppigen, scharfen und heißen Gerichten. 
  • Verzicht auf Genussmittel wie etwa Alkohol. 
  • Verwenden einer leichten Bettdecke. 
  • Ausgiebiges Lüften des Schlafzimmers vor dem Einschlafen. 
  • Beine und Arme mit kaltem Wasser abbrausen. 
  • Bekämpfen der Geruchsbildung durch ausreichende Hygiene (antibakterielle Pflegeprodukte). 
  • Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung (etwa bei emotionaler / psychischer Belastung). 
  • Trinken von beruhigenden Tees mit Salbei, Passionsblume oder Melisse. 
  • Ätherische Öle in Form von Badezusätzen oder Cremes (mit Salbei, Rosenholz, Rosmarin oder Teebaumöl). 

Mitunter werden auch Anwendungen aus dem Bereich der Homöopathie oder etwa der Bachblütentherapie empfohlen. Ihre generelle Wirkung — sowie im Speziellen die Effektivität gegen Schweißausbrüche — ist in der Wissenschaft aber nach wie vor umstritten und fußt auf keiner eindeutigen Studienlage. Lassen Sie sich dazu im Zweifelsfall von Ihrem behandelnden Arzt beraten. 

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Jan Zimmermann Egal ob Video, Foto oder Text – Hauptsache die Kreativität kommt nicht zu kurz. Noch während seines Masterstudiums der Medienwissenschaften und der Arbeit als Multimedia Content Creator in München, entwickelte Jan Zimmermann eine Passion für das Schreiben. Seit 2018 lebt er diese als Medizinredakteur bei kanyo® aus. Jan Zimmermann Medizinredakteur und Medienwissenschaftler kanyo® mehr erfahren
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