Vorsicht

Kampfer ist bei innerlicher Anwendung und falscher Dosierung giftig. Bevor Sie ihn zu sich nehmen, klären Sie die richtige Einnahme mit Ihrem Arzt ab.

Die positive Wirkung von Kampfer


Kampfer, auch Campher oder Camphora genannt, wird hauptsächlich für die äußere Behandlung verwendet. Der Hauptinhaltsstoff des Kampfers ist nämlich das ätherische Öl.

Sie können es in Form von Salben oder Kampferspiritus in der Apotheke erwerben. Es kann bei vielerlei Beschwerden helfen und wirkt in erster Linie

  • antibakteriell und
  • entzündungshemmend.

Besonders als Erste-Hilfe-Mittel bei Kreislaufbeschwerden wie Schwindel und Schwächegefühl kann Kampfer helfen. Es genügt bereits, an dem ätherischen Öl zu riechen, um den Kreislauf beispielsweise nach einer Ohnmacht wieder in Schwung zu bringen oder Betroffene nach einem Schock oder Schreck zu beruhigen. Beim Inhalieren gelangen die Moleküle durch die Schleimhäute von Nase und Bronchien und von dort ins Blut.

Mit Kampfer gegen Erkältungen und Muskelbeschwerden


Kampferöl kommt gerne bei Erkältungen zum Einsatz. Eine Dampfinhalation mit Kampfer befreit die Atemwege und löst Sekret. Beschwerden bei Erkältungen wie Schnupfen und eine verstopfte Nase können auf diese Weise behandelt werden. Zusätzlich wirkt Kampfer krampflösend auf die Bronchialmuskulatur.

Schwangeren und Stillenden wird von einer Behandlung mit Camphora sowohl äußerlich als auch oral genauso abgeraten wie Säuglingen, Kleinkindern und Kindern unter 14 Jahren. Auch Patienten mit ernsthaften Atemwegserkrankungen wie Asthma, einer Lungenentzündung oder aber auch Leber- und Gallenproblemen sollten auf Kampfer verzichten.

Besonders häufig benutzt man die Pflanzenkraft bei rheumatischen Erkrankungen. Auch Muskelschmerzen können durch die äußerliche Anwendung gelindert werden. Hierfür wird Kampfer

  • als Salbe,
  • Kampferspiritus oder
  • Liniment (eine salbenartige Mischung)

benutzt und auf die betroffene Stelle massiert. Meist beinhalten diese Darreichungsformen zusätzlich andere ätherische Öle wie etwa aus Rosmarin, Lavendel oder Thymian.

Camphora in der Homöopathie


Camphora ist Bestandteil vieler homöopathischer Arzneimittel. Es findet Gebrauch in Homöopathika gegen Koliken, Krampfzustände, Erkältungen, zur Beruhigung und besonders bei Herz-Kreislauf-Problemen. Als Camphora D3 kann es mehrmals täglich eingenommen werden. Dafür drei bis fünf Tropfen beispielsweise auf Zucker tröpfeln und so den Wirkstoff aufnehmen.

Schon gewusst?
D3 bedeutet, dass der Wirkstoff in einem Verhältnis von eins zu 1000 mit Wasser oder Alkohol verdünnt wurde.

Ohne Fachwissen sollte Camphora als Homöopathikum nicht in Verbindung mit anderen Medikamenten verwendet werden, da der pflanzliche Wirkstoff andere Komponenten beeinflussen kann. In verschiedenen vorgemischten Präparaten wird Kampfer in Kombination mit anderen wertvollen pflanzlichen Mitteln kombiniert. Zusammen mit Weißdorn und Maiglöckchen etwa wird Camphora in homöopathischen Kreislautropfen eingesetzt.

Kampfer als Hausmittel


Solange Kampfer äußerlich angewendet wird, ist er nahezu ohne Nebenwirkungen. Er kann deswegen problemlos als Hausmittel benutzt werden.

Eine Behandlung mit Kampfer kann bei folgenden Beschwerden erfolgen:

  • Bei niedrigem Blutdruck als Aromatherapie: Massagen und Bäder mit Kampfer, gerne auch in Kombination mit anderen ätherischen Ölen wie Pfefferminze, Salbei, Thymian oder Ysop helfen gegen Müdigkeit und Leistungsabfall. Campher wirkt in diesem Fall anregend.
  • Zur Nachbehandlung von Hühneraugen: Nach der Entfernung des Hühnerauges sollte die natürliche Festigkeit der Haut wiederhergestellt werden. Dafür die betroffene Stelle mit einer Mixtur aus 0,5 Gramm Kampfer, 120 Millilitern Rosenwasser, 60 Gramm Weingeist und 15 Gramm Benzoetinktur waschen. Die Zutaten erhalten Sie in der Apotheke.
  • Als Hustenbalsam zum Einreiben der Brust: Eine Mischung aus 40 Gramm Kampferöl oder-salbe und zwei Gramm Rosmarin- und Eukalyptusöl stärkt die Atemwege.
  • Im Riechfläschchen bei einem Schock: Das ätherische Öl des Kampfers regt den Kreislauf an. Halten Sie das Fläschchen dem Schockpatienten vor die Nase und tupfen Sie ihm zusätzlich ein paar Tropfen auf die Schläfen.

Innerlich sollte Kampfer nur in Absprache mit einem Arzt angewendet werden. Bei falscher innerer Behandlung kann Kampfer toxisch wirken. Die Folgen sind Übelkeit, Erbrechen, Verwirrtheit, Schwindel und Atemnot.

Sie sind sich unsicher, ob Kampfer für Sie geeignet ist? Dann befragen Sie Ihren Arzt. Er entscheidet, ob eine entsprechende Behandlung sinnvoll ist, und kann zudem die richtige Dosierung bestimmen.

Begriffserklärung: Kampfer


Kampfer ist ein Wirkstoff, der vor allem aus dem Kampferbaum gewonnen wird. Die immergrüne Pflanze zählt zur Familie der Lorbeergewächse. Er ist in Südchina, Südjapan und auf Formosa beheimatet. Erfolgreich kultiviert wird er zudem ihn Ostafrika und auf Ceylon. Der Kampferbaum ist mächtig und erreicht eine Höhe von bis zu 40 Metern. Sein Stamm kann eine Dicke von bis zu fünf Metern erreichen. Die Blätter des Kampferbaums sind länglich und bis zu 13 Zentimeter lang. Die Blüten sind eher unscheinbar grün-gelblich, während die runden Früchte in einem tiefen Purpurschwarz glänzen. Bricht man ein Kampferblatt auseinander, wird der typische angenehme Duft freigesetzt.

Gewinnung von Camphora


Der Kampferbaum ist die Stammpflanze des Kampfers. Daraus kann der meiste Campher gewonnen werden. Alternativ werden auch andere Lorbeergewächse, Korbblütler oder Lippenblütler zur Kampfergewinnung verwendet. Grundsätzlich benötigt man vor allem die Rinde und das Holz. Deswegen gelten vor allem ältere Bäume aus Wildbeständen als beliebte Quelle, da die untersten Stammabschnitte am ergiebigsten sind.

Für die Herstellung werden die Bäume gefällt, zerkleinert und zerstampft. Durch Wasserdestillation kann das wertvolle Öl gezogen und im nächsten Schritt zu kristiallinem Kampfer weiterverarbeitet werden. Die reine chemische Substanz heißt Kampfer oder Camphora.

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Monika Hortig Die ersten Artikel schrieb Monika Hortig in ihrem Kinderzimmer und speicherte sie noch auf Diskette. Dass sie eines Tages Redakteurin werden möchte, wusste sie schon sehr lange. Deswegen zog es sie nach ihrem Studium in die Münchener Verlagswelt. Nach diversen Praktika in Online-Redaktionen absolvierte sie ihr Volontariat bei verschiedenen Lifestyle-Magazinen – unter anderem mit Schwerpunkt Sport und Ernährung. Das steigende Interesse für medizinische Themen führte sie letztendlich zu kanyo®. Als Medizinredakteurin konnte sie hier bis 2021 ihre beiden Vorlieben – Online-Journalismus und Gesundheit – vereinen. Monika Hortig Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren